Legasthenie
Definition Legasthenie
Mit dem Begriff „Legasthenie“ oder auch die „Lese-/Rechtschreib-Störung“ (LRS) wird eine Einschränkung bezeichnet, die durch ausgeprägte und ernst zu nehmende Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und/oder des Rechtschreibens gekennzeichnet ist. Die Legasthenie ist dabei nicht die Folge unzureichender Beschulung, einer Intelligenzminderung, einer psychischen oder neurologischen Krankheit. Es sollten auch Hör- und Sehprobleme als möglicher Grund für das Vorliegen der Schwächen beim Lesen- und/oder Rechtschreiben ausgeschlossen werden.
Die WHO
Die Weltgesundheitsorganisation hat diese Beeinträchtigung, die es in allen Schriftsystemen der Welt gibt, in ihren Krankheitskatalog, aufgenommen und zählt die Lese-Rechtschreibstörung zu den umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten (. Es wird unterschieden zwischen einer „Lese- und Rechtschreibstörung“ und einer „Isolierten Rechtschreibstörung“. Auch im Erwachsenenalter wächst sich eine Legasthenie nicht aus!
Um eine LRS diagnostizieren zu können, ist eine umfangreiche Abklärung erforderlich. Die Diagnostik beinhaltet eine Intelligenzdiagnostik und die Durchführung von standardisierten Lese – und Rechtschreibtests. Je früher Kinder mit Auffälligkeiten beim Lese-Rechtschreiberwerb diagnostisch abgeklärt werden (bereits ab Kindergartenalter, idealerweise 1. Klasse), desto besser. Erst Mitte der 2. Klasse wird dann diagnostiziert, ob tatsächlich der Ausprägungsgrad einer Lese-Rechtschreibstörung oder – Schwäche vorliegt. Vorher spricht man vom „Kind mit Risiko für die Entwicklung einer LRS“.
Schriftspracherwerb und Legasthenie
Das Erlernen der mündlichen Sprache verläuft bei den meisten Kindern eher mühelos. Anders schaut es beim Erwerb der Schrift aus, denn diese kann für manche Kinder eine große Herausforderung bedeuten. Im Kindergartenalter entwickelt sich dann die phonologische Bewusstheit im weiteren Sinn. Das bedeutet, Kinder können reimen (Hose-Dose) und Wörter in Silben (Ro-se) klatschen. Mit dem Eintritt in die Schule entwickelt sich die Phonologie dann weiter und das Kind kann dann auch die Position eines Lautes im Wort erkennen und bestimmen.
Um Lesen und Schreiben zu lernen, ist die phonologische Bewusstheit leider Voraussetzung, denn diese bietet uns den Einblick in die Lautstruktur der gesprochenen Sprache. Eine Schwäche hierin könnte ein Hinweis auf ein mögliches Symptom der Lese- Rechtschreibschwäche/Legasthenie/Lese-Rechtschreibstörung sein.
Schwierigkeiten in der Rechtschreibung stellen ein weiteres Symptom dar. Dies kann von Beginn an, aber auch erst später auftreten. So werden oft Buchstaben verwechselt, ausgelassen und/oder deren Schreibweise vergessen. Die Rechtschreibung bereitet den Kindern Schwierigkeiten und ein noch so oft geübtes Wort wird immer wieder falsch geschrieben.
Das Kind kann aber auch beim Schreiben keine Schwierigkeiten haben, dafür ist aber das Erlernen des Lesens sehr mühsam. Buchstaben können zum Beispiel nicht den richtigen Lauten zugeordnet, Laute nicht zu einem Wort zusammengefügt werden, das Lesen gelingt nur stockend und die Geschwindigkeit ist langsam. Um dies dann zu steigern, werden Wörter eher erraten und Endungen weggelassen. Das dann mit Sinn erfassende Lesen, das Verstehen des Wortes oder Textinhaltes sind vielleicht gar nicht oder nur unzulänglich möglich.
Eine Lese- Rechtschreibschwäche/Legasthenie/Lese-Rechtschreibstörung kann ein unterschiedliches Erscheinungsbild zeigen. Um aber effektiv fördern zu können, ist das Erstellen eines Therapieplans notwendig. Dieser setzt, wie schon beschrieben eine umfassende Abklärung voraus. Den betroffenen Personen, unabhängig vom Alter, kann aber professionell, mit Hilfe meiner Arbeit geholfen werden.
Selbsttest
Ein unverbindliches Beratungsgespräch kann hilfreich sein, wenn diese Auffälligkeiten bemerkt werden:
- Buchstaben und Zahlen werden verdreht beim Lesen und/oder Schreiben
- Hausaufgaben brauchen unverhältnismäßig lange
- Trotz täglichem Üben zeigt sich keine Verbesserung
- Fehlendes Lese-Sinnverständnis
- Falsche Betonungen beim Lautlesen
- Auch leichte Textaufgaben werden nicht verstanden
- Buchstabieren fällt sehr schwer
- In Mathe in Sprechrichtung schreiben
- Zehnerübergang wird sehr schwer erlernt
- Verkrampftes Schreiben
Familie
In diesen vielen Situationen des Lernens geraten die Kinder, wie auch die Eltern und Lehrer in Stress. Es ist zu viel, es gibt Familienstress oder das Klima zwischen Kind und Schule erweist sich dann als schwierig. Das Kind hat keine Motivation, wenig Kraft, Zweifel sind oft die Resultate. Viele Stolpersteine, die man aber zusammen in der Lerntherapie bewältigen, überspringen und daran wachsen darf. Gemeinsam als Familie und dem Therapeuten kann es gelingen!
Erwachsene
Auch Menschen, welche schon erwachsen sind und schon vieles mit der Legasthenie im Berufsleben geschafft habe, haben die Möglichkeit sich zu Verändern und die Schwierigkeiten im lesen und schreiben zu verbessern. Lassen Sie uns einen Beratungstermin planen.
Nachhilfe
Auch eine individuelle Betreuung für das Lernen biete ich Ihnen an. Einzelnachhilfe kann die Bedürfnisse einen Kindes oder Jugendlichen hilfreich für das Lern- und Arbeitsverhalten. Bitte kontaktieren Sie mich gern.